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REZENSIONEN

Kunsthistoriker Horst Roland, anläßlich der Ausstellung " Dazwischen " ,  in der Galerie am Ritterplatz am 17-11-2003, Bensheim

 

 

"Dazwischen", ein vielsagender,

vieldeutiger Begriff, anwendbar etwa auf die Art der Malerei, die bei Bohorquez, zwischen gegenständlicher und abstrakter Malerei angesiedelt ist.

Thematisch finden wir das "Dazwischen" bei Bohórquez als die "Begrenztheit des Menschen, des Individuums wie der Gesellschaft" zu interpretieren ist. Zu entscheiden sei "zwischen Gut und Böse, Wollen und Müssen". Der Mensch stehe zudem oft "zwischen Furcht und Verehrung" .

 

Damit spielt der in Ecuador geborene Künstler auf seine Arbeiten zum Thema "Vulkan" an, ein Motiv über Feuer und Erde, Erdinnerem und Erdoberfläche, ein sichtbar gemachter Energiestrom zwischen dem Verborgenen und dem Sichtbaren. Man kann auch sagen: der festgehaltene transitorische Moment, das Dazwischen von tödlicher Ruhe und dem darauf folgen den Ausbruch. Die entsprechenden Bilder heißen "Chimborazo" oder "Tungarahua",

ein Berg, der fast wöchentlich Feuer und Asche spuckt, oder "El Reverentädor", der noch im vergangenen Jahr die ecuadorianische Hauptstadt Quito mit Asche überzog - aber Bohorquez geht es nicht darum, diese konkreten Vulkane in äußerlicher Erkenn barkeit wiederzugeben,

er malt nicht die Vulkane, sondern das Vulkanhafte.

 

"Ausbruch aus dem Innern", wie drei Olbilder von Bohorquez heißen, ist nicht nur ein geophysikali sches Phänomen sondern steht symbolisch für den Aufruhr der Gefühle. Bei allem Bedeutsamen soll freilich nicht vergessen werden, dass solche Werke vor allem male rische Qualität an den Tag legen wollen:

also jene Qualität, die durch die Palette, durch die Oberflächenstruktur, durch Komposition, Anschnitt, Proportion, plas tische Anatomie besticht - namentlich bei den Akte'n und Porträts wie "Rückenakt" und "Männertorso".

 

 

Anläßlich der Ausstellug " Kontraste in Form und Farbe " in der Galerie Hellhof, Kronberg in Taunus

am 26. 03.2006

 

Vielseitigkeit als gegenständlich malender und zeichnender Künstler zeichnen den Maler Fernando Bohórquez aus.

Seine Kontraste setzt Bohorquez in der thematischen Auseinandersetzung als Südamerikaner mit der europäischen Kultur. Stets war und ist er sich dessen bewusst, dass er in zwei Welten zu Hause ist. Eines seiner Selbstbildnisse vor der Staffelei mit dem Titel "Zwischen zwei Welten",  nimmt direkten Bezug auf diese damit verbundenen ambivalenten Gefühle.

 

 

Besonders imponieren in diesem Zusammenhang seine flächenhaften, anmutigen und reduziert gestalteten Gemälde, in denen er Indiofrauen bei der Verrichtung ihres Alltags wiedergibt. Gerade hier erreicht Bohörquez eine Wahrhaftigkeit des Dargestellten, die wir im Allgemeinen von den aufrüttelnden Wandbildern Diego Riveras oder Jos Clemente Orozcos kennen.

 

Seine dynamischen und thematisch breit gefächerten Kompositionen kann sich der Betrachter nicht entziehen , sie sind voller iIntensität und Emotion.

 

 

Hervorzuheben isr auch der Anteil männlicher und weiblicher Aktstudien und Torsi, die Bohorquez mittels Spachteltechnik erreicht, in der Acryl und Ei-tempera ineinander fließen und markante Hell-Dunkel-Kontraste hervorbringen. Diese Arte der Gestaltung ist " seine vibrierende Farbkultur ", die eine gewisse erotische Faszination ausstrahlt. Die Zeichnungen sind zum Teil auch in filigranen Bleistiflinien ausfgeführt, welche ins besondere sein zeichnerisches Talent unter Beweis stellen.

 

 

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